Montag, 2. Januar 2017

Warum ist Kunstschnee anders als Naturschnee?




Gestern waren wir in den Bergen auf einem zugefrorenen See spazieren, rundherum grüne Wiesen. Nur ein schmales weißes Band zog sich an einem Hang durch den Wald.

Mein Sohn Quirin meinte: "Schau mal, die fahren da Ski! Hat es da nur genau auf der Piste geschneit?"

"Nein", antwortete Bruno, mein Mann. "Das ist Kunstschnee. Die Piste wurde beschneit."
"Kunstschnee?", fragte Quirin. "Ist der künstlich?"

"Aus Plastik?", fragte Josephia, seine kleine Schwester.

Bruno erklärte: "Nein. Kunstschnee ist nicht aus Plastik. Er ist auch aus gefrorenem Wasser. Wenn zu wenig Schnee vom Himmel fällt, um Ski zu fahren, werden die Skipisten mit Schneekanonen beschneit. Ist es kalt genug, wird Wasser aus den Düsen der Schneekanonen in die Luft gepustet. In der kalten Luft gefrieren die kleinen Wassertröpfchen dann zu Schnee."

"Das ist aber eine tolle Erfindung!", fand Quirin.

"Naja, eigentlich schon", sagte Bruno. "Aber erstens verbraucht es sehr viel Wasser und Strom und dann fühlt sich der Kunstschnee auch noch anders an."

"Warum?", wollte Josephia wissen.

"Natürlicher Schnee bildet sich, wenn es so kalt ist dass sich in einer Wolke ein Kristall bildet. Wenn der Kristall schwer genug ist, fällt er als Schneeflocke vom Himmel und es schneit. Die Kristalle haben eine sechseckige Form, so ähnlich wie ein Stern. Eine künstliche Schneeflocke ist ein Wassertropfen, der von außen her gefriert und rund bleibt. Die Eiskristalle aus Kunstschnee können sind so enger aneinanderlagern als die sechseckigen Kristalle. Deshalb ist Kunstschnee dichter und fühlt sich unter den Skiern härter und eisiger an."

"Dann warte ich lieber bis es richtig schneit", sagte Quirin.

Und siehe da, heute ist es soweit. Draußen tanzen gerade die Flocken durch die Luft und überzuckern die Wiesen. Vielleicht können wir dann auch bald in lockerem Pulverschnee unsere Spuren ziehen.

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